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Die Erfolgsstory LINING: 10 Jahre vom Neuling zum Großunternehmen

Year:2000 Issue:12

Column: Sport

Author: Von Yun Zhang

Release Date:2000-12-01

Page: 22-25

Full Text:  


Li Ning, der Vorstandsvorsitzende der Firma LINING

Li Ning, der Vorstandsvorsitzende der Firma LINING

WÄHREND der 27. Olympischen Spiele hat China glänzende Erfolge erzielt. Auf die 28 Goldmedaillen und noch mehr Silber- und Bronzemedaillen kann jeder Chinese stolz sein. Gleichzeitig haben die chinesischen Sportanzüge mit Drachenmotiven dadurch die Aufmerksamkeit der Welt auf sich gelenkt, als so viele chinesische Sportler Medaillen gewannen. Wie alle wissen, ist der Drachen das Symbol des chinesischen Volkes.

Die chinesischen Sportanzüge der 27. Olympiade wurden von der Firma LINING entworfen und hergestellt. Das Drachenmotiv darauf, das an die Form von China erinnert, gilt als ein Meisterwerk von Designern. Dazu trugen die Sportler Schuhe in den kontrastierenden Farben Rot, Gelb und Schwarz. Diese Schuhe von bester Qualität sind in China nun sehr gefragt.

Innerhalb von zwei Tagen wurden hunderte von ihnen in Beijing verkauft. Und für einen Sportanzug mit dem Drachenmotiv hat jemand im Internet sogar 2000 Yuan geboten.

Chen Yihong, der Generalmanager der Firma LINING, ließ wissen, daß die Firma die chinesische Olympia-Delegation mit neun Millionen Yuan unterstützte, eine Summe, die das Absatzvolumen der Schuhe bereits überschritten hat.

In Sydney haben die chinesischen Sportanzüge mit dem Drachenmotiv allseits Gefallen gefunden. Einer Meinungsumfrage zufolge nahmen sie in diesem Punkt den ersten Platz unter allen Sportanzügen ein. Viele ausländische Journalisten kamen zur Vertretung der Firma LINING in Sydney, um darüber zu berichten. Scherzhaft hieß es, dort sei das zweite Nachrichtenzentrum von Sydney.

Das Unternehmen wurde von Li Ning, dem weltbekannten chinesischen Sportler, gegründet. Es hat nacheinander dreimal, nämlich bei der 25., 26. und 27. Olympiade, für die chinesischen Delegationen die Anzüge, mit denen Medaillen entgegengenommen werden sollten, entworfen. Inzwischen hat die US-amerikanische Sportfirma NIKE mitgeteilt, daß LINING ihr erster Konkurrent sei und nicht mehr ADIDAS aus Deutschland.

1990 fanden die 11. Asiatischen Spiele in Beijing statt. Damals standen der jungen Firma LINING keine bekannte Marke und darum kein großer Markt zur Verfügung. Dank seiner Stellung im sportlichen Bereich war es Li Ning jedoch gelungen, daß die chinesischen Sportler Anzüge seiner Firma trugen. Er stellte sie kostenlos zur Verfügung.

Dieser Schachzug hat den Absatz der Firma enorm gefördert. Danach wollten immer mehr Geschäftsleute Sportartikel der Marke LINING verkaufen.


,,Königin Alexander“ ist der Markenname der LINING-Sportschuhe, so benannt nach einem Schmetterling von prächtiger Färbung

,,Königin Alexander“ ist der Markenname der LINING-Sportschuhe, so benannt nach einem Schmetterling von prächtiger Färbung


Die Firma LINING bei der Weltmesse für Sportartikel und -anzüge (ISPO) in München

Die Firma LINING bei der Weltmesse für Sportartikel und -anzüge (ISPO) in München


Wang Nan, Tischtennis-Königin der 27. Olympiade, trägt einen LINING-Anzug

Wang Nan, Tischtennis-Königin der 27. Olympiade, trägt einen LINING-Anzug

Seit den 11. Asiatischen Spielen hat die Firma den Sport noch umfangreicher unterstützt. Die gespendeten Sportartikel haben einen Gesamtwert von 80 Millionen Yuan. Dadurch ist der Markenname LINING immer bekannter geworden. Außerdem hat das Unternehmen viel Geld in die Entwicklung neuer Produkte und in die Werbung investiert.

Heute ist LINING die bekannteste Marke Chinas für Sportartikel. Das Unternehmen hat nun landesweit 12 Tochterfirmen, mehr als 350 spezielle Läden und Tausende sonstiger Verkaufsstellen.

Mit diesen Erfolgen ist das Unternehmen noch nicht zufrieden. Es will seine Marktanteile weiter ausbauen und künftig noch vielseitiger wirtschaften. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie eine Reform im Eigentumsrecht durchgeführt. Zur Zeit besteht das Unternehmen aus der Shanghai GmbH für Sportartikel, der Beijing GmbH für Sportartikel, der Guangdong Jianlibao GmbH für Sportanzüge, der Amerika-LINING Gymnastikschule und der Foshan-Turnschule. Darüber hinaus hat die Firma mit einer Investition von 15 Millionen Yuan das größte Zentrum Chinas für Design und Produktion von Sportkleidung und -schuhen gegründet. Dort arbeiten auch mehrere Fachleute aus Südkorea und Taiwan.

1998 begann die Firma LINING, mit der US-amerikanischen Firma DuPont zusammenzuarbeiten. Den von DuPont entwickelten neuen Stoff ,,COOLMAX“ durfte LINING als einziges Unternehmen in China zwei Jahre lang verwenden. Damit wurde die Qualität der LINING-Produkte weiter verbessert.

Im Mai dieses Jahres führte die Firma ein modernes Verwaltungssystem aus Deutschland ein, um auf dem in- und ausländischen Markt konkurrenzfähiger zu werden.

Vor kurzem fand die Weltmesse für Sportartikel und -anzüge ISPO in München statt. Dabei hat LINING Lieferabschlüsse im Wert von einigen Hunderttausend DM erzielt. Rund 30 bekannte europäische Unternehmen wollen künftig Waren der Marke LINING verkaufen.

Durch die 27. Olympiade hat man in Sydney riesige Profite erzielt, was chinesische Unternehmen auf die ,,Olympiade-Wirtschaft“ aufmerksam gemacht hat. Man weiß nun, daß Unternehmen als Unterstützer der Olympischen Spiele schnell bekannt werden können. Das Zeichen ,,LINING“ konnte man in Sydney auch auf französischen Turnanzügen sehen. Die chinesische Firma hat damit einen großen Schritt auf den internationalen Markt gemacht.

Am 24. September dieses Jahres feierte die Firma LINING in Beijing ihren 10. Geburtstag. Gleichzeitig wurde die Vorstellung ihrer Frühjahrs- und Sommerkollektion veranstaltet. Zum ersten Mal waren dabei viele ausländische Geschäftsleute zugegen. Sie kamen aus neun Ländern. Die Marke ,,LINING“ hatten sie auf der ISPO in München kennengelernt.

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