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Directory Of Year 1978, Issue 2
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Ausstellung der chinesischen traditionellen Malerei

Year:1978 Issue:2

Column: Artikel

Author:

Release Date:1978-03-01

Page: 30-34

Full Text:  

Im letzten Winter fand in Peking in der chinesischen Kunstgalerie eine Ausstellung statt. Anschließend wurde sie auch in den Städten Tschengdu, Guangdschou, Schanghai und Tientsin gezeigt.

Es waren insgesamt 110 thematisch und stilistisch sehr unterschiedliche Bilder, einschließlich Werke vieler Laienmaler. Durch ihre Landschaftsmalereien drückten die Künstler ihre Liebe zum Vaterland aus und stellten die Fortschritte im sozialistischen Aufbau heraus. Die Blumen- und Vögelmalerei war äußerst expressiv und sehr ansprechend. Viele Werke zeichneten sich durch große Feinheit, Genauigkeit und lebensnahe Gestaltung aus, wobei es die Künstler auch verstanden hatten, die heutige gesellschaftliche Atmosphäre einzufangen. Eigene Stilentwicklung und künstlerisches Schaffen, befruchtet vom reichen kulturellen Erbe, harmonierten ausgezeichnet miteinander. Es gab hervorragende Vertreter der verschiedensten Tuschmalereitechniken, Einfarbige Tusche war mit festen und weichen Pinselstrichen aufs Papier gebracht, oder mehrfarbige Tuschmalereien vermittelten die Atmosphäre herrlicher Landschaften — Wälder, breite Ströme, glitzernde Bäche, Wasserfälle, die aus dem Himmel zu stürzen schienen. Besonders die Pflanzen und Blumen waren lebensecht und vielgestaltig.

Viele vom Publikum besonders geschätzte Gemälde waren drei Jahre zuvor in der gleichen Halle als ,,schwarze Kunst“ ausgestellt gewesen. Die ,,Viererbande“ hatte diese Bilder als ,,schwarze Bilder“ und die Malar als ,,schwarze Maler“ verleumdet. In Wirklichkeit galt ihr Angriff damals Ministerpräsident Tschou En-lai, weil dieser vorgeschlagen hatte, Landschaftsmalereien in Hotels und Restaurants als Dekoration aufzuhängen. Die Störungen und die Sabotage der ,,Viererbande“ bewirkten, daß die Tuschmalerei im traditionellen Stil boykottiert wurde. Nach der Zerschlagung der ,,Viererbande“ nahm dieses Genre einen neuen Aufschwung. Die Richtlinien des Vorsitzenden Mao für die Kunst und Literatur ,,Laßt hundert Blumen blühen!“ und ,,Laßt das Neue durch kritische Aufnahme aus dem Alten hervorgehen!“ werden wieder beachtet. Diese Ausstellung war hierfür ein gutes Beispiel.


Blütenpracht
von Li Ku-tschan

Blütenpracht von Li Ku-tschan


Regen über dem Lidjiang
von Li Kö-jan

Regen über dem Lidjiang von Li Kö-jan


,,Sonnenblumen“
von Liu Wen-hö

,,Sonnenblumen“ von Liu Wen-hö


,,Der Lungtan-Wasserfall im Djinggang-Gebirge“
von Fu Sung-tschuang

,,Der Lungtan-Wasserfall im Djinggang-Gebirge“ von Fu Sung-tschuang


Lotos
von Wang Hsüä-tao.

Lotos von Wang Hsüä-tao.


Nach dem Frühlingsregen
von Dschang Li-tschen

Nach dem Frühlingsregen von Dschang Li-tschen

Die Künstler sind heute wieder begeistert bei der Arbeit. Selbst Li Ku-tschan, ein achtzigjähriger Maler, schuf ein neues Bild, ,,Blumenpracht“, für die Ausstellung. Mit seiner Komposition — ein Baumstamm mit sich öffnenden Pflaumenblüten — will er die Fröhlichkeit des chinesischen Volkes nach der Zerschlagung der ,,Viererbande“ ausdrücken. Das kleinformatige Werk ,,Kamelherde“ vom ebenfalls alten Maler Wu Dsuo-jen ist eine wirklich gelungene Tuschmalerei. Farbe und Papier wurden gekonnt eingesetzt. Die riesige Kamelherde in der grenzenlosen Wüste hinterläßt einen tiefen Eindruck. Insbesondere zwei Kamele im Vordergrund wurden außerordentlich lebensecht gestaltet. Das Bild ,,Regen über dem Lidjiang-Fluß“ von Li Kö-jan ist wirklich meisterhaft. Er verstand es, den Lidjiang-Fluß im nieselnden Regen, die frische und klare Luft mit Tusche in geschickt abgestuften Helligkeitsgraden wiederzugeben. ,,Frühling am Djüma-Fluß“ ist eine Gemeinschaftsproduktion des alten Malers Bai Hsüä-schi und des Arbeiters Li Teng-ao. Sie wollten damit die neuen Entwicklungen in der Umgebung Pekings hervorheben. Allein malte Bai Hsüä-schi ,,Die große Mauer im Morgenrot“, wodurch die veränderte Lage im Gebirgsgebiet, das die große Mauer durchzieht, betont werden soll.


,,Kamelherde“
von Wu Dsuo-jen

,,Kamelherde“ von Wu Dsuo-jen

Außer den Neuschöpfungen bekannter alter Maler wurden auch viele Werke von jungen Künstlern ausgestellt. Unter ihnen gibt es auch Amateure, die auf dem Land oder in Betrieben arbeiten. Einige der jungen Künstler sind Nachkommen bekannter Blumen- und Tiermaler, so auch Guo Yi-dsung, Sohn des alten Blumenmalers Guo We-tjü. Sein Bild ,,Frühlingserwachen“ mit aufblühenden Kamelien und Lilien, am Bach sprießendem Kalmus, einer Felsenwand mit gelbem Jasmin und goldenen Glöckchen vermittelt eine unvergleichliche Frühlingsstimmung. Stilistisch ausgezeichnet ist auch das Bild ,,Sonnenblumen“ von dem Bauernmaler Liu Wen-hö. Um Komposition und Darstellungsform zu verbessern, bat er wiederholt die Massen um Kritik und korrigierte sein Gemälde siebenmal.

Diese neuen Werke machen es offensichtlich, daß man in der chinesischen Tuschmalerei wieder auf dem richtigen Weg ist. Man strebt nicht einfach nach geschickter Gestaltung, sondern sucht sowohl bei der Landschaftsmalerei als auch bei der Blumen- und Vögelmalerei nach einer neuen Wirkungsweise durch eine besondere Verknüpfung von Inhalt und Form. Die Ausstellung fand großen Anklang und war stark besucht.

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