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Directory Of Year 1978, Issue 2
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Die Höhleniempel von Mogao

Year:1978 Issue:2

Column: Artikel

Author: Von unserem Reporter

Release Date:1978-03-01

Page: 18-24

Full Text:  


Skizze der Route Dunhuang—Yangguan

Skizze der Route Dunhuang—Yangguan


Zwei weiße Pagoden vor der neunstöckigen Pagode MÄRZ-APRIL 1978

Zwei weiße Pagoden vor der neunstöckigen Pagode MÄRZ-APRIL 1978

Während der Regierungszeit des Kaisers Ming Di (58—75) der Östlichen Han-Dynastie (25—220) erreichte der Buddhismus, eine in Indien gestiftete Religion, China auf dem Weg der ,,Seidenstraße“. Nach dieser Lehre soll man Leid und Unheil erdulden, um nach der Wiedergeburt ein glückliches Leben zu führen. Dies war für die damaligen chinesischen Herrscher ein brauchbares Werkzeug zur Unterdrückung des Volkes. In der Westlichen und Östlichen Djin-Dynastie (265—420) führten die Machtkämpfe zwischen den feudalen Herrschern zu langan-haltenden und für das Volk folgenschweren Kriegen. Um den Unmut des Volkes zu zügeln, förderte und nutzte die feudale herrschende Klasse den Buddhismus. Der Buddhismus und die in seinem Gefolge entstandene Kunst entwickelten sich beispiellos schnell. Klöster, Schreine und Höhlen entstanden entlang der Seidenstraße. Die berühmtesten Höhlen sind die von Mogao bei Dunhuang, auch als ,,Tausend-Buddha-Höhlen“ bekannt, mit deren Bau man im vierten Jahrhundert begann. Jahrhundertelang war dies eine buddhistische Pilgerstätte. Generationen von Künstlern und Handwerkern füllten die ursprünglich 1000 Höhlen, wovon nur 427 erhalten blieben, mit dekorativen Steinmeißelungen, Holzschnitzereien, Malereien, Wandmalereien und Plastiken.

Heilige Texte und Inschriften, Geschenke der Gläubigen, die Werke zahlloser unbekannter Künstler machten diesen Ort zu einer wahren Kulturschatzkammer. Bis heute blieben in diesen Höhlentempeln Fresken und Skulpturen aus dem 5. bis 14. Jahrhundert erhalten. Diese meisterhaften Werke vermitteln ein unvergleichliches Bild vom Leben des Volkes und geben Aufschluß über den Lebensstandard der verschiedenen Bevölkerungsschichten. Im vorigen Herbst habe ich die Höhlentempel von Mogao, südöstlich von Dunhuang im Westteil der heutigen Provinz Kansu, besichtigt.

Ich fuhr von der Kreisstadt Dunhuang aus in südöstliche Richtung. Beiderseits der Landstraße wogendes Grün — das versprach eine gute Ernte zu werden. Nach 20 km ragten zwei alte Wachtürme vor mir auf. Hier kreuzten sich die Landstraße und die ehemalige ,,Seidenstraße“. Ein Verkehrsschild wies die Richtung: ,,Höhlentempel von Mogao— wichtige, vom Staat geschützte Kulturdenkmäler“. Die Landstraße bog hier nach Süden ab. Zwei Berge, der Sanwe und der Mingscha, kamen in Sicht, an deren Fuß sich eine weite Sandwüste erstreckt. Nach weiteren 15 km gelangte ich dann zu einer Schlucht mit einer kleinen Oase mit rieselnden Quellen und grünen Bäumen. Die Höhlentempel befinden sich am Hang des Mingscha-Berges. Sie sind wahre Wunderwerke. Aber seit dem 17. Jahrhundert zollte man ihnen wenig Achtung. Durch Menschen und Natureinflüsse wurden sie im Laufe der Jahrhunderte beschädigt. Nach der Befreiung wurden Maßnahmen getroffen, um die Höhlentempel zu renovieren und zu konservieren. 1963 genehmigte Ministerpräsident Tschou En-lai einen großzügigen Plan. Man traf Maßnahmen, um das Herabstürzen der überhängenden drohenden Felsen zu verhindern. Die Außenmauern der Höhlen wurden befestigt. Wo es lockeren Sandstein gab und der Zusammenbruch der Höhlen drohte, traf man Sicherheitsvorkehrungen. Neue Galerien wurden angebaut. Ich erkletterte die Galerien auf den vier übereinanderliegenden Stockwerken und sah das ausgedehnte Panorama der steilen Felsen auf einer Strecke von 1600 m mit der neunstöekigen Pagode, die den 492 Höhlen gegenübersteht. Solide Betonsäulen an den Außenmauern der Höhlen stützen den Sandsteinfelsen und die schichtweise angeordneten Galerien ab. Mehr als ein Dutzend Häuser des Dunhuanger Forschungsinstituts für Kulturdenkmäler stehen am Fuß des Berges.

Kunstschatzkammer

Es gibt insgesamt 492 Steinhöhlen verschiedener Größen, nach der Bauzeit numeriert, und durch Galerien miteinander verbunden. Durchläuft man sie, erhält man einen vollständigen und systematischen Überblick über die buddhistische Kunst aus dem Zeitraum zwischen 366 und 1363, der späten Periode der Östlichen Djin-Dynastie, der Sui-Dynastie, der Tang-Dynastie, der Fünf Dynastien, der Sung- und der Yüan-Dynastie — also aus einer Periode von 1000 Jahren.

Faszinierende Wandmalereien bedecken die Höhlenwände und Gewölbe. Skulpturen in Schreinen, Nischen und Korridoren, die zu den Grotten führen, wirken äußerst lebensecht und würdevoll. Erzählt wird Schakjamunis Leben (Begründer des Buddhismus), andere religiöse Geschichten, aber auch das alltägliche Leben des Volkes. Dargestellt sind Gläubige, Beamte, Kaufleute, Durchschnittsbürger und Frauen bei verschiedenen Arbeiten. In einer hellerleuchteten Höhle aus der Tang-Dynastie (618—907), wo eine klösterliche Stille herrschte, sah ich einige Künstler eine Freske kopieren. Dargestellt waren ein Asket und ein Bodhisattwa beim heftigen Debattieren über die Prinzipien der buddhistischen Lehre. Inmitten einer großen Zuhörerschaft, saß ein würdevoller Kaiser, umgeben von vielen Eunuchen und Beamten und einer Gruppe Handelsleute aus Zentral- und Westasien in ihrer Nationaltracht. Im Hintergrund waren am Himmel eine Stadt zu sehen und fliegende Gestalten mit langen wehenden Seidenschärpen. Die Künstler verstanden es ausgezeichnet, die Wirklichkeit mit phantasievollen Geschichten aus den buddhistischen Schriften zu verbinden. In diesem Fall hatten sie Aussehen und Kleidung der Ausländer, die auf der Seidenstraße dahinzogen, genau studiert.

Nach der Gründung der Volksrepublik China wurden unter der Leitung von Tschang Schu-hung, dem Leiter des Dunhuanger Forschungsinstituts für Kulturdenkmäler, etwa tausend Fresken kopiert. Alle diese Nachbildungen sind für die Erforschung der alten chinesischen Kunst von großem Wert.

In einer anderen Höhle aus der Tang-Dynastie standen zwei völlig identische Bodhisattwastatuen. Ich hätte das Original nicht von der Reproduktion unterscheiden können, hätte der Bildhauer Sun Dji-yüan nicht eine der Statuen noch in Arbeit gehabt. Er trug Farben auf. Bereits über 40 Skulpturen hat er kopiert. In seinem Arbeitsraum sah ich einige seiner Nachbildungen und einige moderne Skulpturen, die er in den letzten Jahren geschaffen hat. Er hat sich die traditionellen Techniken und Besonderheiten der farbigen Skulpturen von Mogao zu eigen gemacht und hervorragende Werke geschaffen. Dabei hat er einen eigenen Stil entwickelt.

Die Wandmalereien und farbigen Skulpturen in den Mogao-Höhlen erreichten ihren höchsten Entwicklungsstand in der Tang-Dynastie (618—907). Form, Gestaltung und Farbgebung harmonieren ausgezeichnet. Der chinesische Stil kommt charakteristischer als in den früheren Perioden zum Ausdruck. Die damaligen Bildhauer verfügten über große Fähigkeiten und Fertigkeiten und verstanden es, auf Grundlage der Wirklichekit phantasievolle Werke zu schaffen.

Seit einigen Jahren empfängt das Dunhuanger Forschungsinstitut für Kulturdenkmäler oft Spezialisten aus verschiedenen Teilen des Landes — Historiker, Geographen, Ethnologen, Religionsforscher, Architekten, die sich mit alten chinesischen Baudenkmälern befassen, Musiker, Tänzer und Kunstgewerbedesigner. Diese ,,Kunstausstellung“ bietet ihnen reichhaltiges und lebendiges Anschauungsmaterial für ihr Schaffen.

Denkmalpflege

In der alten Gesellschaft bedeutete beinahe jeder Machtwechsel für Dunhuang eine Katastrophe. Galerien und Wandgemälde wurden beschädigt oder zerstört. So geschah es zum Beispiel im Jahre 1900 mit einer bis dahin verborgenen Klosterbibliothek. Abenteurer aus dem zaristischen Rußland und aus anderen imperialistischen Ländern erschienen auf der Bildfläche und schafften Unmengen alter Schriftrollen, Manuskripte und Stickereien, ja sogar einige der besten Wandmalereien und farbigen Skulpturen weg. Im Jahre 1921 wurden die Höhlentempel von einer neunhundert Mann starken Truppeneinheit der gestürzten russischen bürgerlichen Regierung heimgesucht, die nach ihrer Niederlage nach China geflohen war. Die Russen suchten in den Höhlen Unterschlupf und ihr Kochfeuer schwärzte viele Fresken. Die Sandstürme aus der Wüste und die zusammenbrechenden verwitterten Felsen oberhalb der Höhlen taten das übrige. Viele Fresken und farbige Skulpturen wurden zerstört.


Höhlentempel in Mugao
Die Höhlen sind durch Galerien miteinander verbunden

Höhlentempel in Mugao Die Höhlen sind durch Galerien miteinander verbunden


In der 428. Höhle aus der Nördlichen Dschou-Dynastie (557—581)

In der 428. Höhle aus der Nördlichen Dschou-Dynastie (557—581)


Reproduktion einer Buddhastatue

Reproduktion einer Buddhastatue

Die bis heute erhaltenen Fresken bedecken immerhin noch mehr als 45 000 m2. Über 2300 Skulpturen aus verschiedenen Perioden sind unversehrt. Dieses wertvolle kulturelle Erbe zu schützen und wissenschaftlich zu erforschen ist eine wichtige Aufgabe. Sun Ju-djiän, Mitglied der Gruppe für den Schutz der Kulturdenkmäler des obenerwähnten Forschungsinstituts, zeigte mir, wie die Wandmalereien restauriert und konserviert werden.

Zuerst besichtigte ich eine große Höhle aus der Tang-Zeit. Ihre Wände sind reich mit farbenprächtigen Fresken und ihr Gewölbe mit Blumenmustern geschmückt. Auf einem Gerüst an der hinteren Wand standen zwei Arbeiter und restaurierten sorgfältig eine Freske. Sie untersuchten, wie feucht die Wand war, und trugen ein konservierendes Bindungsmittel auf. Genosse Sun hob ein Stück einer abgeblätterten Freske auf, zeigte es mir und sagte: ,,Das trockene Wüstenklima ist der ausschlaggebende Faktor dafür, daß diese Fresken mehr als tausend Jahre lang erhalten blieben, aber trotzdem blättern die Fresken teilweise ab.“ Durch jahrelange Experimente hat die Gruppe für den Schutz der Kulturdenkmäler Erfahrungen für die Restaurierung der Fresken gesammelt. Heute bindet man mit einer besonderen Methode die aufgesprungenen und abgeblätterten Fresken.


Beim Restaurieren von Wandmalereien

Beim Restaurieren von Wandmalereien


Überreste von 1955 in Mogao ausgegrabenen Seidenstickereien

Überreste von 1955 in Mogao ausgegrabenen Seidenstickereien

Im Jahre 643, dem 16. Jahr der Regierungsperiode Dschenguan der Tang-Dynastie, begann man damit, die Höhle Nr. 220 anzulegen. In den folgenden 300 Jahren, von den Fünf Dynastien (907—960) bis in die Sung-Dynastie (960—1279), wurde diese Höhle mehrmals umgebaut und immer wieder neu ausgestattet. Vor einigen Jahren, als man die aus der Sung-Zeit stammenden Fresken an den Wänden des Korridors kopierte, bemerkte man, daß sie Fresken aus den Fünf Dynastien überlagerten. Die Frage war nun, wie konnte man die ersteren konservieren, ohne die letzteren zu beschädigen. Die Gruppe für den Schutz der Kulturdenkmäler beriet sich und schließlich wurde eine Methode gefunden, mit der die Fresken aus den verschiedenen Zeiten unbeschädigt voneinander getrennt werden konnten. 1975 genehmigte die staatliche Verwaltung für Kulturdenkmäler diesen Plan. So kamen schließlich Fresken und Inschriften aus den Fünf Dynastien und aus der späteren Tang-Dynastie zum Vorschein. Jetzt sind im Korridor Fresken aus diesen drei Perioden zu sehen.

Die in der Sui-Dynastie (581—618) ausgehobenen Höhlen befinden sich auf der dritten Ebene, direkt unter dem Gipfel des Berges Mingscha. Oberhalb der Höhlen sind steile und schroffe Felsen. Vom Wind hergeblasener Sand rieselt von oben herab. In der Vorkammer einer dieser Höhlen stehen zwei große, schöngeformte Statuen. Ihre Oberflächen sind rauh geworden. Die Farbe ist abgeblättert. Die Fresken dahinter lassen sich aber noch erkennen. Genosse Sun erklärte mir, daß die Statuen, nachdem die Vorkammer zusammengebrochen war, lange im Freien gestanden hatten. Gleich einem Wasserfall stürzte der Treibsand herab und prasselte gegen Skulpturen und Fresken. Unter der starken Sonneneinstrahlung litten die Farben. Nach der Befreiung wurden Dachtraufen, Fenster und Türen rekonstruiert. Oberhalb der Höhlen wurden Schutzwälle gegen den Treibsand angelegt, der damit einigermaßen unter Kontrolle gebracht wurde.

Einige Statuen haben ein schwaches Fundament. Sie neigten sich nach vorn und bekamen Risse. Auch sie wurden repariert und verstärkt. Zwei auf diese Art wiederhergestellte Statuen sah ich mir genau an. Sie schienen niemals beschädigt gewesen zu sein.

Archäologische Forschung

Gegenüber der neunstöckigen Pagode befinden sich fünf Höhlen aus der frühen Sung-Dynastie. Die geschnitzten Stütz- und Trägerbalken tragen Dachtraufen und sind fest miteinander verbunden. Fragmente einer leuchtend bunten Zeichnung mit einer lebensnahen Darstellungen fliegender Musikerinnen und Tänzerinnen erinnern stark an den architektonischen Stil der Tang-Zeit. Dies stellt für die Erforschung der Geschichte der alten chinesischen Architektur ein wichtiges Bindeglied dar. Zur Blütezeit des Buddhismus während der Tang-Dynastie waren die meisten Höhlen mit hölzernen Dachtraufen versehen und durch Galerien miteinander verbunden. Die Inschrift über einer renovierten Höhle aus der Tang-Dynastie besagt: ,,Steinhöhlen mit übereinander geschichteten Dachtraufen gleichen Pagoden, regenbogenförmige Galerien mit Geländern ziehen sich von Süd nach Nord hin. Der vorbeifließende Fluß spiegelt die Bauten wider.“ Von all dem blieb nichts übrig, nur Löcher für die Balken in den Felsen.


Beim Holzfällen: Freske aus der Sui-Dynastie (581—618) in der 320. Höhle

Beim Holzfällen: Freske aus der Sui-Dynastie (581—618) in der 320. Höhle


Beim Pflügen: Freske aus der Sung-Dynaslie (960-1279) in der 61 Höhle

Beim Pflügen: Freske aus der Sung-Dynaslie (960-1279) in der 61 Höhle


Im Uhrzeigersinn:
Bodhisattwa: Farbige Skulptur aus der Tang-Zeit in der 194. Höhle

Im Uhrzeigersinn: Bodhisattwa: Farbige Skulptur aus der Tang-Zeit in der 194. Höhle


Himmelsgott: Farbige Skulptur in der 320. Höhle aus der Tang-Dynastie

Himmelsgott: Farbige Skulptur in der 320. Höhle aus der Tang-Dynastie


Himmelsgott, Buddha und Ananda, ein Lieblingsjünger von Schakjamuni: Farbige Skulpturen in der 45. Höhle aus der Tang-Dynastie (618—907)

Himmelsgott, Buddha und Ananda, ein Lieblingsjünger von Schakjamuni: Farbige Skulpturen in der 45. Höhle aus der Tang-Dynastie (618—907)


Krieger der Geisterwelt: Farbige Skulptur aus der Tang-Dynastie in der 194. Höhle

Krieger der Geisterwelt: Farbige Skulptur aus der Tang-Dynastie in der 194. Höhle

Im Jahre 1965 wurden vor den Höhlen auf einer 380 Meter langen Strecke auf der ersten Ebene mehr als ein Dutzend große Tempelruinen ausgegraben. Größe und Anordnung der Balkone aus Ziegelsteinen, der Freitreppen, der runden Säulensokkeln und Wandreste lassen Rückschlüsse zu, wie erhaben diese Bauten aus der Tang- und Sung-Dynastie waren. Nachbildungen davon sind im Institut ausgestellt. Besichtigt werden können auch folgende Funde: etwa hundert tönerne Teller mit Farbrückständen von Zinnober, Malachit, Azurit und anderem — Die Farben sind immer noch frisch — ein Kürbis mit Roterde, zwei Lampen mit eingetrocknetem schwarzem Öl, mit Blumenmustern verzierte Wasserkrüge und große Wasserbehälter aus Ton. Dies alles wurde in Höhlen auf der ersten Ebene entdeckt. Die damaligen Maler und Bildhauer schufen mit diesen einfachen Mitteln herrliche Fresken und Skulpturen. Sie lebten jahraus, jahrein unter harten Bedingungen in diesen Höhlen. Die Höhlentempel von Mogao entstanden auf ihre Kosten. Unter den im Jahre 1900 entdeckten Dokumenten und buddhistischen Schriften, ,,hinterlassene Bücher von Dunhuang“ genannt, wurde ein Pachtvertrag gefunden, den Dschao Schendsi, ein Bildhauer, unterzeichnet hatte. Nach diesem Vertrag hatte er seinen Sohn für 20 Pikul Weizen und 20 Pikul Hirse verpfändet. Viele ähnliche Dokumente über Menschenhandel werden im Forschungsinstitut aufbewahrt. Sie bezeugen die Klassenunterdrückung in der Feudalgesellschaft. Unter den Funden aus dem Jahre 1965 waren auch zwei Stickereien und einige Gegenstände aus Seide. Die beiden Stickereien, wenn auch brüchig und unvollständig, sind sehr fein gearbeitet und von leuchtenden Farben. Sie zeigen fünf betende Frauen. Die Gebete sind in einer eleganten Handschrift geschrieben. Nach dem Schnitt der Kleider und den Inschriften zu urteilen, stammen sie aus dem Jahr 487, dem 11. Jahr der Regierungsperiode Taiho der Nördlichen We-Dynastie. Bis heute wurden nur wenige Seidenstikkereien dieser Art entdeckt. Die meisten Gegenstände aus Seide sind Gebetsfahnen verschiedener Größen, wie sie beispielsweise in buddhistischen Versammlungshallen aufgehängt werden. Es sind rechteckige Stoffstücke in verschiedenen Farben, zu einem langen Streifen zusammengenäht. Alle stammen aus der Blütezeit der Tang-Dynastie (713—762) Die Entdeckung dieser Seidenstickereien aus der Nördlichen We-Dynastie füllte einige Wissenslücken über die Seidenstickerei-Kunst seit dem dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Die Seidenwebereien aus der Tang-Dynastie lieferten Studienmaterial für die Erforschung der Seidenproduktion, für die Erforschung der Stoffdruck- und Färbetechnik.

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